Sie wollen einen Antrag stellen auf Fördergelder? Hier erfahren Sie, wie Sie dabei vorgehen – und wie Ihr Antrag Aussichten auf eine Projektförderung hat.

Antrag stellen klingt kompliziert, ist aber gar nicht schwer. Und es lohnt sich: Viele Projekte können staatliche Zuschüsse, EU Fördermittel oder sonstige Fördergelder beantragen – dazu müssen geeignete Förderprogramme gefunden und ein Antrag geschrieben werden. Doch wie genau sieht so ein Förderantrag aus? Wir helfen Ihnen beim Antrag stellen, damit Sie erfolgreich Fördergelder beantragen können.

 

Vor dem Antrag schreiben

Als erster Schritt vor dem Antrag schreiben gilt zu klären, ob Ihr Projekt förderberechtigt ist. Deshalb benötigen Sie das richtige Förderprogramm. Das Förderprogramm finden Sie, indem Sie auf foerdersuche.org Ihre Suchkriterien eingeben und sich die relevanten Treffer genau durchlesen.

Einige Geldgeber verlangen, dass die Antragsteller eine Rechtsform aufweisen (z.B. eingetragener Verein) und vom Finanzamt als gemeinnützige Organisation anerkannt sind. Sie erkennen oft an bereits geförderten Projekten, ob für Ihr Vorhaben eine Finanzierung möglich wäre. Kommt eine Projektförderung in Frage, können Sie den Antrag stellen.

 

Formloser Antrag auf Fördergelder

Während es bei einem förmlichen Antrag notwendig ist, dass Sie sich strikt an die vorgegebene Form halten oder ein bestimmtes Formular ausfüllen, haben Sie beim formlosen Antrag einige Freiheiten. Der Vorteil des formlosen Antrags besteht darin, dass Sie ohne bürokratische Vorgaben und streng vorgelegte Struktur Ihr Projekt darstellen können.

Einige Regeln sollten Sie beim Antrag stellen aber trotzdem beachten, damit Sie ihre Chancen auf einen erfolgreichen Antrag steigern. Formulieren Sie Ihr Anliegen deutlich und präzise, vermeiden Sie lange Schachtelsätze sowie Grammatik- und Rechtschreibfehler. Wenn Sie einen Anhang mitsenden, ist es ratsam, darauf im formlosen Antrag zu verweisen, damit der Empfänger einen Überblick hat und alle Unterlagen zuordnen kann.

 

Anschreiben - der erste Schritt zum Fördergeld

Das Anschreiben erstellen Sie maschinell. Im Briefkopf stehen Name und Adresse Ihres Projektes. Rechts oben geben Sie Ort und Datum an. Die Adresse vom Förderprogramm steht zwei bis drei Zeilen weiter unten. Wenn Ihnen Ihr Ansprechpartner bekannt ist, können Sie ihn namentlich nennen. Nun folgt die Betreffzeile, in der Sie knapp zusammenfassen, worauf Sie sich beziehen (z.B. „Antrag auf staatliche Zuschüsse“ oder „Antrag auf EU Fördermittel“).

Anschließend folgt der inhaltliche Part mit Anrede. Achten Sie bei der Wiedergabe Ihres Anliegens auf eine klare Argumentation. Beendet wird das Anschreiben mit einer Grußformel und handschriftlicher Signatur. Wenn der Antrag an eine Frist gebunden ist, können Sie eine Empfangsbestätigung anfordern. Versenden Sie den Antrag postalisch, sollten Sie dies per Einschreiben tun.

 

Der Anhang vom Förderantrag ist entscheidend

Der Anhang ist besonders wichtig – er ist oft der entscheidende Part für eine anschließende Förderung. Die im Anhang enthaltenen Informationen sollten aufschlussreich sein und eine gewisse Qualität aufweisen.

Antragstellende Organisation

Unter diesem Punkt stellen Sie vor, wer hinter Ihrem Projekt steckt. Worin liegt Ihre konkrete Tätigkeit? Sie nennen alle beteiligten Organisationen, den Namen Ihres Projekts und führen Adressen, E-Mail und Telefonnummern auf. Auch zu Ihrer bisherigen Finanzierung sollten Sie etwas schreiben. Wenn Sie bereits weitere Fördermittel von anderen Stiftungen und Institutionen erhalten haben, listen Sie sie auf (z.B. „Bereits erhaltene EU Fördermittel:...“).

Beschreibung für die Projektförderung

Wird eine Kurzbeschreibung des Projektes angefordert, können Sie kurz Inhalte und Ziele schildern. Heben Sie hervor, was Ihr Projekt besonders macht, welche Probleme es angeht und wie die Lösungen aussehen. Bei einer ausführlichen Beschreibung schildern Sie detailliert, was Ihr Projekt konkret verwirklichen soll und welche Mittel Sie benötigen. Ganz nach der Faustformel: Je höher die beantragten Fördergelder sind, desto umfangreicher muss beim Antrag stellen vorgegangen werden.

Einleitend können Sie auf den Hintergrund des Projektes eingehen. Nennen Sie den anvisierten Zeitraum. Während Sie den Inhalt schildern, können Sie angeben, was genau passieren soll und an welche Zielgruppe Sie sich richten. Machen Sie außerdem Angaben zu verwendeten Mitteln, zu denen auch Mitarbeiter, Räumlichkeiten oder Zeitaufwand zählen. Besonders sollten Sie auf Ihre Ziele eingehen. Vermeiden Sie beim Antrag stellen Floskeln.

Zeitplan

Einen Zeitplan für den Förderantrag erstellen Sie, indem Sie Ihr Projekt in einzelne, zeitlich klar definierte Phasen unterteilen. Dazu zählen beispielsweise zu Beginn die Planungsphase und Vorbereitung. Darauf folgt anschließend die Durchführungsphase. Am Schluss kommt es zum Abschluss und zur Auswertung. Geben Sie auch an, welche Personen an welchen Phasen mitwirken. Manche Geldgeber fordern, dass die Personen der Zielgruppe an allen Phasen teilhaben können. In dem Fall sollten Sie beim Antrag stellen schildern, wie Sie das realisieren wollen.

Kosten- und Finanzplan

Damit Sie eine angemessene Projektförderung erhalten können, müssen Sie einen Kosten- und Finanzplan anhängen. Dazu erstellen Sie eine Tabelle, in der Sie die Ausgaben aufführen und die zu erwartenden Einnahmen auflisten. Zu letzteren zählen auch die beantragten Fördergelder. Das Ziel: Die Summe der Ausgaben soll der Summe der Einnahmen entsprechen. Achtung: Der Kosten- und Finanzplan ist meistens verbindlich. Deshalb sollten Sie darauf achten, sämtliche Belege, Rechnungen und Quittungen aufzubewahren. Eventuelle Änderungen müssen zur Sicherheit mit den Geldgebern abgesprochen werden.